Bildung ist unsere Investition in die Zukunft
Mehr Chancengerechtigkeit im Bildungssystem
Chancengerechtigkeit in einem Bildungssystem, das von einem Exzellenz-Kult geprägt ist, bleibt oft eine unerreichbare Utopie. Die berufliche oder akademische Laufbahn wird stark von sozioökonomischen Faktoren wie Herkunft und Bildungsstand der Eltern bestimmt. Zusätzlich hat die Einführung des Lehrplans 21 zu mehr Komplexität geführt und dadurch die Anforderungen an Schüler:innen und Lehrerschaft erhöht.
Eine Folge dieser Entwicklung könnte die seit 2021 steigende Anzahl junger Erwachsener sein, die nur einen obligatorischen Schulabschluss haben. Im Vergleich zwischen 2020 (10,72 %) und 2023 (13,7 %) ist der Anteil der sogenannten “Bildungsmüden” in der ständigen Wohnbevölkerung deutlich gestiegen. Gleichzeitig sinkt seit Jahren der Anteil junger Erwachsener, die keinen Volksschulabschluss vorweisen können. Ihr Anteil liegt bei 6,7 % der gleichaltrigen ständigen Wohnbevölkerung. Als inklusive Gesellschaft müssen wir das Ziel verfolgen, diese Quoten zu senken – niemand darf auf der Strecke bleiben.
Innovative Ansätze für das Basler Schulmodell
Das integrative Modell der Basler Schulen soll beibehalten und durch innovative Lösungen im Unterricht verbessert werden. Flipped-Classrooms in Form von Lernwerkstätten mit individuellen Lernzielen innerhalb derselben Klasse sind ein Beispiel. An Schulen wie Theobald Baerwart und Vogesen, wo in sogenannten Ateliers niveaudurchmischt unterrichtet wird, sollen weitere innovative Ansätze umgesetzt werden.
Mehr Personal für die Kleinbasler Schulen
Die Lehrerschaft muss zudem entlastet und besser unterstützt werden, um sowohl den Anforderungen des komplexen Lehrplans als auch den Bedürfnissen der Schüler:innen gerecht zu werden. Ein höherer Personaleinsatz, insbesondere an den Kleinbasler Schulen, soll dazu beitragen, den interkulturellen Dialog zu fördern und auf die Bedürfnisse der Schüler:innen im Rahmen ihrer obligatorischen Schulbildung einzugehen.
Massnahmen zur Förderung von Fachkräften
Der Kanton muss den Übergang von der obligatorischen Schule in die Berufsausbildung durch neue Angebote unterstützen, die sich in den Schulalltag integrieren lassen und auch die Eltern einbeziehen. Bereits bestehende Angebote ausserhalb des regulären Schulbetriebs könnten ebenfalls einen entscheidenden Beitrag leisten. Es braucht mehr Fachkräfte, und dieses Potenzial finden wir in unseren Volksschulen. Der Kanton sollte aktiv werden, um diese Potenziale im Sinne der Gesellschaft und zum Wohl jedes Einzelnen zu nutzen.